Informationssicherheit stellt im Gesundheitswesen eine der größten aktuellen Herausforderungen dar. Denn die Digitalisierung ist in vollem Gang – angefangen bei der elektronischen Patientenakte oder der Online-Terminvergabe, der Nutzung von Kartenterminals und Praxisrechnern bis hin zu den (künftigen) Erfordernissen, elektronische AU auszustellen, Apps auf Rezept zu verordnen und das gesamte System in die Telematikinfrastruktur des BMG zu integrieren.
Kliniken, Ärzte und Psychotherapeuten können insbesondere was die Telematik anbelangt, auf die finanzielle Unterstützung durch das BMG bauen. Doch für die Sicherheit von Geräten und Daten sind die Betreiber selbst verantwortlich.
Dabei zeigt sich schon heute, dass die meisten Praxen dieser enormen Herausforderung kaum gerecht werden können. Schließlich gehen die Bedrohungen durch Cyber-Attacken von Kriminellen aus, die sich auf Schwachstellen im IT-Netzwerk spezialisiert haben, die für Laien beim besten Willen nicht erkennbar sind.
Sicherheit geht vor: Was Sie selbst tun können, um Ihr Netzwerk zu schützen
Ob Einzelpraxis oder medizinisches Versorgungszentrum: Schon jetzt werden Sie sicher eine Reihe von Maßnahmen befolgen, die der Informationssicherheit Ihres Netzwerkes dienen. Dabei sind drei Komponenten zu berücksichtigen:
- die Einhaltung aller gesetzlichen Vorgaben zum Datenschutz – sowohl auf Ihrer Website als auch im laufenden Betrieb.
- die Sensibilisierung und Schulung Ihrer Mitarbeiter, damit Hacker deren Gutgläubigkeit oder Unwissenheit nicht als Einfallstor in Ihr Netzwerk ausnutzen können.
- die Sicherung aller internetfähigen Geräte, Gateways und Server, die Teil Ihres Netzwerkes sind, durch starke Passwörter und einen ausgezeichneten Virenschutz.
Schutz sensibler Daten auch im heimischen Netzwerk erforderlich
Im Gesundheitswesen werden äußerst sensible Daten gespeichert und verarbeitet, was es so anfällig für Angriffe durch Cyberkriminelle macht. Sowohl die Patienten als auch die Betreiber von Praxen und Kliniken werden durch einen Datendiebstahl erpressbar.
Darüber hinaus wird künftig eine dritte Gruppe der Internetsicherheit erhöhte Aufmerksamkeit schenken müssen. Denn die Digitalisierung im Gesundheitswesen betrifft auch Leistungen und Geräte, die regelmäßig von chronisch Kranken über ihr Heimnetzwerk in Anspruch genommen werden – sei es das elektronische Rezept oder die App auf Verordnung, die verschrieben und kontrolliert sein will.